Sasa Stanisic „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ 26.2. - 4.3.2007
Romandebüt
Sasa Stanisic, ein junger, aber bereits hochgelobter Autor, stellte vor kurzem im Literaturhaus Schleswig-Holstein seinen ersten Roman „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ vor. Seine Aufnahme war vom 26.02. bis 04.03.2007 unter der Rufnummer 0431/901-1156 am Literaturtelefon der Landeshauptstadt Kiel zu hören und steht jetzt für Sie im Archiv des „Literaturtelefon online“ bereit.
In Stanisics Roman geht es um den Jungen Aleksandar, der in der kleinen bosnischen Stadt Visegrad aufwächst. Sein größtes Talent ist das Erfinden von Geschichten: Er denkt gar nicht daran, sich an die Themen der Schulaufsätze zu halten, viel zu verrückt sind die Erntefeste bei seinen Urgroßeltern, viel zu packend die Amokläufe betrogener Ehemänner und viel zu unglaublich die Geständnisse des Flusses Drina. Als der Krieg mit grausamer Wucht über Visegrad hereinbricht, hält die Welt, wie Aleksandar sie kannte, der Gewalt nicht stand und die Familie muss fliehen. In der Fremde eines westlichen Landes erweist sich Aleksandars Fabulierlust als lebenswichtig: Denn so gelingt es ihm, sich an diesem merkwürdigen Ort namens Deutschland zurechtzufinden und sich eine Heimat zu erzählen. Als der erwachsene Aleksandar in die Stadt seiner Kindheit zurückkehrt, muss sich allerdings erst zeigen, ob seine Fabulierkunst auch der Nachkriegsrealität Bosniens standhält.
Sasa Stanisic wurde 1978 in Visegrad in Bosnien-Herzegowina geboren und kam als Vierzehnjähriger nach Heidelberg. Seit 2004 studiert er am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Stanisic hat mehrere Stipendien und Preise erhalten, unter anderem den Publikumspreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb. Sein Romandebüt „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ kam auch in die Endauswahl zum Deutschen Buchpreis 2006.