Am Literaturtelefon unter 0431/901-1156 und www.literaturtelefon-online.de liest Alban Nikolai Herbst aus seinen unter dem Titel „Das bleibende Thier“ im Berliner Elfenbein Verlag erschienenen „Bamberger Elegien“. Am 31. Mai 2011, 20 Uhr ist er damit auch im Kieler Literaturhaus S.-H. zu Gast.
„Eine der Führungsfiguren der ästhetischen Postmoderne“ nennt der Literaturwissenschaftler und Kritiker Wilhelm Kühlmann den Schriftsteller Alban Nikolai Herbst, der mit zahlreichen Erzählbänden, Hörspielen und Libretti zu den bedeutendsten deutschen Gegenwartsschriftstellern zählt und in seinem Weblog „Die Dschungel. Anderswelt“ seit langem nahezu täglichen Einblick in seinen Arbeitsprozess gibt.
Während eines Jahresstipendiums in der Villa Concordia in Bamberg entdeckte Herbst den Hexameter für die Lyrik der Gegenwart. Das Ergebnis ist jetzt in den „Bamberger Elegien“ kennenzulernen: Der Mensch ist biologisch betrachtet ein Tier, worin aber unterscheidet er sich doch vom Tier? Ist diese Differenz als Bereicherung zu werten? Was hat es gebracht, das Fell abzustreifen und das „Thier“ zu bändigen? In 13 Elegien gibt das lyrische Ich des Werkes darauf Antworten.
Alban Nikolai Herbst (geb. 1955) studierte Philosophie und Geschichte und arbeitete in den 90er Jahren als Devisenbroker in Frankfurt am Main. Die literarische Bühne betrat er bereits als 26-Jähriger mit dem bemerkenswerten Novellenband „Marlboro“. Seit dem Erscheinen seines sechsten Buches, des Romans „Wolpertinger oder Das Blau“ (1993), zählt er zu den wichtigsten deutschsprachigen Vertretern der postmodernen Literatur. Er ist zudem Autor von Hörspielen, Theaterstücken und Libretti und wurde mit zahlreichen Stipendien und Preisen, u. a. dem Grimmelshausen-Preis, geehrt. Eine breite Leserschaft bescherte Herbst der sprachlich und kompositorisch höchst originelle dreiteilige „Anderswelt“-Monumentalroman (bisher erschienen sind „Thetis“, 1999, und „Buenos Aires“, 2001). Seinen Roman „Meere“ (2003) ereilte wegen einer juristischen Auseinandersetzung das Schicksal des allerdings später wieder aufgehobenen Verkaufsverbots. Als Lyriker ist Herbst erstmals 2007 mit „Dem Nahsten Orient“ an die Öffentlichkeit getreten, zuletzt legte er den Gedichtzyklus „Der Engel Ordnungen“ (2008) vor.