Am Literaturtelefon unter Tel. 0431/901-1156 und im Internet unter www.literaturtelefon-online.de liest Mirko Bonné eine Passage aus seinem Roman „Wie wir verschwinden“, mit dem er am 28. Januar 2010 im Literaturhaus S.-H. in Kiel zu Gast war.
„Wie wir verschwinden“, erschienen 2009 im Verlag Schöffling & Co., erzählt eine große Geschichte der Erinnerung: Raymond, Witwer mit zwei so lebhaften wie eigensinnigen Töchtern, erhält nach Jahrzehnten des Schweigens einen Brief seines todkranken Jugendfreundes Maurice, der ihn in die gemeinsam erlebte Vergangenheit zurückversetzt: nach Villeblevin, wo 1960 Albert Camus bei einem Autounfall ums Leben kam. Ein französisches Dorf und ein historisches Ereignis werden für zwei Jugendfreunde zum symbolischen Angelpunkt, um die 50 zurückliegenden Jahre zu erinnern und ihre Schicksalhaftigkeit anzuerkennen. Erinnerung an die eigene Jugend und das Sterben eines Idols verbinden sich zu einem Buch über das Erinnern als Verschwinden, einem Roman unseres Lebens wie des Sterbens einer Ikone des letzten Jahrhunderts: Albert Camus.
Mirko Bonné, geboren 1965 in Tegernsee, lebt in Hamburg. Neben Übersetzungen der Lyrik von u.a. John Keats, E. E. Cummings, William Butler Yeats und Robert Creeley veröffentlichte er die Romane „Der junge Fordt“ (1999), „Ein langsamer Sturz“ (2002), „Der eiskalte Himmel“ (2006) und „Wie wir verschwinden“ (2009) sowie vier Gedichtbände, zuletzt „Die Republik der Silberfische“ (2008). Er wurde u.a. mit dem Wolfgang Weyrauch-Preis, dem Prix Relay du Roman d’Evasion und dem Ernst Meister-Förderpreis ausgezeichnet.