Alban Nikolai Herbst

Am Literaturtelefon unter 0431/901-1156 und www.literaturtelefon-online.de liest Alban Nikolai Herbst aus seinem vor kurzem im Berliner Elfenbein Verlag erschienenen Roman „Argo. Anderswelt“.

Der epische Roman ist der Abschluss der magisch-realistischen Trilogie „Anderswelt“, an der Herbst seit 17 Jahren arbeitet. 1998 erschien bei Rowohlt der erste Teil „Thetis“, 2001 „Buenos Aires“ im Berlin Verlag. Die „Anderswelt“-Trilogie, deren einzelne Teile vielfältig miteinander verwoben sind, bezeichnet der Verlagsprospekt als „ein stroboskopisch halluzinierendes Panoptikum aus postapokalyptischem Cyberpunkterror mit Rückkopplung an ein Amalgam aus griechisch-keltisch-aztekischem Mythenansatz und moderner Popkultur“.

Nachdem sich die von Herbsts traditionsreichem Protagonisten Hans Erich Deters collagierte Megametropole „Buenos Aires“ von ihrem Schöpfer abgenabelt hat, wird sie von einem furchtbaren Anschlag erschüttert. Der Versuch, auf diese Attacke aus dem Osten zu reagieren und dem geheimnisvollen zweiten Odysseus auf die Spur zu kommen, das immer weiter voranschreitende Problem der zu Bewusstsein erwachenden programmierten Menschkopien sowie die größenwahnsinnig-messianischen Pläne des Präsidenten der Anderswelt – all dies kreist in seiner faszinierenden Unfasslichkeit irgendwie doch noch immer um das Café Silberstein in Berlin-Mitte. Immer noch sitzt Deters dort, in unserer Realität, und beginnt allmählich daran zu zweifeln, wer eigentlich wen erdacht hat. Eine zersplitterte Wirklichkeitserfahrung, die sich über drei parallele Zeiten und Welten erstreckt, die alle für sich beanspruchen, die echte zu sein, lässt einen fixen Realitätsbegriff bald obsolet erscheinen.

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„Eine der Führungsfiguren der ästhetischen Postmoderne“ nennt der Literaturwissenschaftler und Kritiker Wilhelm Kühlmann den Schriftsteller Alban Nikolai Herbst, der mit zahlreichen Erzählbänden, Hörspielen und Libretti zu den bedeutendsten deutschen Gegenwartsschriftstellern zählt und in seinem Weblog „Die Dschungel. Anderswelt“ seit nunmehr zehn Jahren nahezu täglichen Einblick in seinen Arbeitsprozess gibt.

Am Literaturtelefon war Herbst zuletzt im Mai 2011 mit seinen „Bamberger Elegien“ zu hören.

Autor: Die Dschungel. Anderswelt
Verlag: www.elfenbein-verlag.de
Romanauszug bei Faustkultur

Foto: Phyllis Kiehl

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