Mina Hava

Am Literaturtelefon unter der Rufnummer 0431/901-8888 und auf www.literaturtelefon-online.de liest die Schweizer Autorin Mina Hava aus ihrem Debütroman „Für Seka“, eine Geschichte vom Verlassen und Verlassenwerden. Die Live-Aufnahme entstand bei einer Lesung am 11. Juli 2023 in der Reihe „Sprachkunst“ an der Muthesius Kunsthochschule Kiel.



Der Roman erzählt von Seka, die mit Anfang 20 nach den Spuren ihrer zerbrochenen Familie und ihres bisherigen Lebens sucht. Sie rekonstruiert den Weg ihrer Eltern aus Bosnien in die Schweiz und fragt nach den Verbindungen, den Fäden zu ihr. Dabei stößt sie auf das Gefangenenlager in Omarska in den 1990er Jahren und auf einen Brief, der sie weiter nach Den Haag und Genf führt, später ins Berner Oberland. Und sie stellt fest, dass in Omarska heute Erz in den Minen abgebaut wird, als hätte es die Geschichte eines fast schon vergessenen Krieges in Europa nicht gegeben. Dabei wirken die Versehrungen der Vergangenheit bis in die Gegenwart fort.

Die Autorin verknüpft in ihrem Roman historisches Material, Recherche- und Rekonstruktionsarbeit mit persönlichen Erfahrungen, Verlusten und Ängsten – und beleuchtet, was Geschichte bedeutet für Landschaften und Körper.

Mina Hava, geboren 1998, studierte Globalgeschichte und Wissenschaftsforschung an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich sowie Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig.

Verlag: Suhrkamp

Foto: Heike Steinweg

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