Jul Schirren-Langowski
Am Literaturtelefon unter der Rufnummer 0431/901-8888 und auf www.literaturtelefon-online.de liest der Kieler Autor Jul Schirren-Langowski aus einem noch unveröffentlichten Gedichtband sowie weitere bisher unveröffentlichte Lyrik.
Theremin oder Grottenolm? Dieses Mal liest Jul Schirren-Langowski eine kleine Auswahl seiner noch unveröffentlichten Gedichte, die fast alle einen nicht repräsentativen Querschnitt durch sein Schaffen bilden. Weder heiter noch besinnlich: Manche seiner Texte sind fast bodennah, während andere zu schweben scheinen. Zwischen wirr und virtuos hält Schirren-Langowski gekonnt die Ballons. Das Meiste steht, wie doch ach so oft, zwischen den Zeilen – und manches ist zwischen den Worten zu hören. Diese Texte können im Extremfall zum Nachdenken anregen, in ungeschulten Ohren wohl bloß einen Nachklang hinterlassen. Aber ganz im Ernst: Jul Schirren-Langowski wird wohl von Wortspielen beherrscht wie kaum ein Anderer. Munter spielt er aber dabei mit, mitunter entstehen Gedichte, wie zum Beispiel die, welche hier zu hören sind. Manche sind sogar so kurz, dass es fast schmerzt. Beispielsweise dieses:
Knapp
Ich schreibe knapp
am Leben vorbei.
Keine Zeit.
Muss schreiben.
J. S.-L. ist 1963 in Kiel geboren. Er lebt (mit Ehefrau – verfügt zudem über Wortwitz, zwei erwachsene Kinder und drei Enkelinnen), arbeitet (als Physiotherapeut in eigener Praxis) und schreibt (Lyrik, Prosa, Lexika) noch immer in Kiel. Das Schreiben hat er von der Pike auf gelernt. Seit er hören und auf alle Fälle seit er lesen kann, erst waren es Buchstaben, dann haben Wörter ihn gepikt, gepackt; man vermutet, manche hätten ihn bis heute noch nicht losgelassen. Schirren-Langowski schreibt schon Gedichte, seit Jul Gedichte schreiben kann. Als Schüler hat er unter anderem in der Textwerkstatt bei Therese Chromik gelernt und später in der Kieler Schreibgruppe „Bandwurm“ mitgewirkt; mittlerweile ist er Mitglied beim „Euterpe Literaturkreis e.V.“ in Kiel. Er führt auch gut und gerne Lesungen durch.
Bisherige Veröffentlichungen: „Der Traum und die Wirklichkeit. Gedichte“ (1984), „100 x Das Letzte. Annäherungen“ (2019) sowie in mehreren Euterpe-Anthologien. Mit einer Lesung aus „100 x Das Letzte. Annäherungen“ war J. S.-L. im Januar 2019 am Literaturtelefon zu hören.
Foto: privat
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