Nastasja Penzar

Am Literaturtelefon unter der Rufnummer 0431/901-8888 und auf www.literaturtelefon-online.de liest Nastasja Penzar aus ihrem 2021 bei Matthes & Seitz Berlin erschienenen Romandebüt „Yona“. Die Aufnahme entstand im Rahmen der Lese-Lounge im Literaturhaus Schleswig-Holstein am 20.10.2021.



Was, wenn der letzte Ort, der vielleicht noch Heimat werden könnte, durchdrungen ist von Korruption, Rassismus und Gewalt, ein Ort, an dem das Morden alltäglich geworden ist?

Yona wächst allein bei ihrem Vater in einer Stadt in Deutschland auf, zu der beide nie gehören wollten. Nach dem mysteriösen Tod von Yonas Mutter war der Vater aus dem mittelamerikanischen Land geflohen, in dem Yona geboren wurde. Doch über das, was damals geschah, will er nicht sprechen. Als auch er stirbt, kurz vor Yonas Abiturprüfungen, hinterlässt er ihr einen Papierfetzen mit einem Namen: Doña A. Und so zieht Yona auf der Suche nach ihrer Herkunft von einer Fremde in die nächste, in ihre südamerikanische Geburtsstadt am Fuße eines aktiven Vulkans. Hier, wo der Kolonialismus an jeder Straßenecke sichtbar ist, obwohl es ihn doch nie gegeben haben soll, hat sich der Krieg in die Gesichter der Menschen eingeschrieben.

Yona erstickt beinahe in der erdrückenden Schwüle und einer von Angst beherrschten Gesellschaft. Schon bald gerät sie in einen brutalen Strudel aus Bandenkriegen und Korruption. Obwohl sie versucht, ihre Schuldgefühle wie auch ihre Familiengeheimnisse von sich fernzuhalten, findet sie schließlich heraus, was einst mit ihrer Mutter geschah.

Nastasja Penzar, 1990 in Berlin geboren, lebte in Zagreb, Frankfurt am Main und Guatemala, bevor sie Romanistik in Leipzig und São Paulo, dann Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien studierte. Derzeit promoviert sie zu post-jugoslawischer Literatur. Sie veröffentlicht in Anthologien und Zeitschriften und übersetzt Gedichte aus dem Spanischen und dem Serbokroatischen. Ihr Theaterdebüt „_trokut_“ wurde 2016 in Wien uraufgeführt. Derzeit lebt sie in Wien und Berlin.

Verlag: Matthes & Seitz Berlin

Foto: Lena Ures

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