Christopher Ecker
Am Literaturtelefon unter der Rufnummer 0431/901-8888 und auf www.literaturtelefon-online.de liest Christopher Ecker aus seinem im Mitteldeutschen Verlag erschienenen Lyrikband „Schach dem Vollmond“.
Christopher Ecker schreibt im besten Sinne rücksichtslose Gedichte. Seine Lyrik fordert den Leser heraus, da oft nicht klar ersichtlich ist, ob man nun ein sehr ernstes komisches Gedicht oder ein sehr komisches ernstes Gedicht vor sich hat. Formal bedient sich Ecker – von der klassischen Volksliedstrophe bis zu visuellen Experimenten – souverän des Instrumentariums der literarischen Postmoderne. Dazu gehört auch, dass jegliche Erwartungshaltung hartnäckig torpediert wird: Nicht selten kommt es zu Verstößen gegen poetische Ordnungssysteme wie Reim, Strophe oder Rhythmus. Was jedoch alle Gedichte eint, sind die scharfe Beobachtungsgabe, der melancholische Trotz und ein sardonischer Humor, die sich – typisch Ecker – leitmotivisch durch den gesamten Band ziehen.
Nach „die montage der dienstage“ (2010, am Literaturtelefon im April 2010) ist dies der zweite große Gedichtband von Christopher Ecker, mit dem er überzeugend zeigt, wie heute eine Lyrik geschrieben werden kann und darf, die das Prädikat „zeitgemäß“ verdient.
Christopher Ecker (geb. 1967 in Saarbrücken) studierte in Kiel Germanistik und Philosophie und ist heute neben seiner Arbeit als Schriftsteller, Übersetzer und Literaturkritiker Lehrer an der Heinrich-Heine-Schule Heikendorf. Sein bisher erfolgreichstes Buch ist der 2012 erschienene Roman „Fahlmann“, den der Kritiker Denis Scheck als „eines der großen Leseabenteuer der deutschen Gegenwartsliteratur“ bezeichnete und für den Ecker 2015 den Friedrich-Hebbel-Preis erhielt.
Zuletzt las Christopher Ecker am Literaturtelefon im Oktober 2017 aus seinem Erzählungsband „Andere Häfen“.
Verlag: Mitteldeutscher Verlag
Foto: ögyr
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