Heidrun Borgwardt
Am Literaturtelefon unter 0431/901-8888 und www.literaturtelefon-online.de liest Heidrun Borgwardt aus ihrem 2018 erschienenen Lyrik- und Bild-Band „Mein Kunstbuch. Malerei – Zeichnungen – Sprache. 1967-2017“.
Heidrun Borgwardt, eigentlich Malerin und Zeichnerin, begann erst vor 14 Jahren, Gedichte zu schreiben. Ein erklecklicher Teil der in bisher 12 Oktavheften mit Zeichnungen erschienenen Gedichte ist in „Mein Kunstbuch“ versammelt. Die Gedichte setzen sich mit Kunst und Leben auseinander, mit beider Einheit, zuweilen auch den Widersprüchen eines „Ich und Ich“ (Titel eines ihrer Gemälde) in den beiden an sich unterschiedlichen, bei Borgwardt aber korrespondierenden und sich gegenseitig kommentierenden Bereichen von bildender und poetischer Kunst.
Bärbel Manitz schreibt in ihrem Vorwort treffend: „Vorstellungen von Malen und Dichten, von Reflexion und Selbstreflexion sowie von Mehrschichtigkeit tun sich sogleich auf (…). Von lyrischen Meditationen haben wir durch Sarah Kirsch einen Begriff, die (…) mehr und mehr dazu gekommen war, ihre Editionen mit eigenen Bildern (…), zeichenhaft und abstrakt zugleich, auszustatten. Man kommt unweigerlich auf diese Lyrikern, wenn man sich mit den beiden ’Ichs’ Heidrun Borgwardts auseinandersetzt.“
Heidrun Borgwardt wurde 1934 als Tochter des bildenden Künstlers Matthias Lindner (1895-1987) in Stettin geboren. Nach der Flucht am Ende des 2. Weltkriegs nach Schleswig-Holstein studierte sie von 1951 bis 1955 an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Bis 1958 arbeitete sie u.a. als Zeichnerin für Ausgrabungen der Vor- und Frühgeschichte im Landesmuseum Schloss Gottorf. 1969 begann sie ihre künstlerische Laufbahn mit farbstarken Stiftzeichnungen, später großformatigen Aquarellen und seit Ende der 1980er Jahre auch Ölgemälden. 2004 begann sie – als zweites künstlerisches Ausdrucksmittel, Gedichte zu schreiben und hat bisher 12 Bände mit Zeichnungen aus der jeweils aktuellen Produktion veröffentlicht.
Foto: Heidrun Borgwardt, Selbstporträt 2017
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