Heinrich Detering
In seinen neuen Gedichten greift Heinrich Detering aus in eine Geschichte, die in die Natur vor dem Menschen zurückreicht. Er führt Gespräche mit den Toten, erkundet den Alltag aus der Perspektive von Kindern, fragt nach den Vögeln von Golgatha und nach den Grottenolmen, die bei acht Grad im Dunkeln ihr Dasein fristen. Er beobachtet so unterschiedliche Gestalten wie den Konstrukteur einer Sprechmaschine im England des 18. Jahrhunderts, den vom Blitz erschlagenen Erfinder des Blitzableiters, oder den Papst, der auf dem Petersplatz seine Umgebung vergisst. Im leichten Umgang mit strengen Formen entfaltet er eine Poesie, die mit Demut, Neugier und Spielwitz nach den ersten und den letzten Dingen fragt – und nach dem Alltag dazwischen.
Heinrich Detering (geb. 1959), ehemals Literaturprofessor in Kiel, lehrt mittlerweile in Göttingen Neuere Deutsche Literatur. 2003 erhielt er den Julius-Campe-, 2012 den H.-C.-Andersen-Preis. 2003 war er Paul Celan Fellow in St. Louis, 2004 Poetikdozent in Mainz, 2008 Ehrengast der Villa Massimo, 2012 Liliencron-Dozent für Lyrik in Kiel, 2014 Aston Poet in Residence in Birmingham. Seit 2011 ist er Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Er ist u.a. Mitherausgeber der kommentierten Ausgabe der Werke, Briefe und Tagebücher von Thomas Mann und Autor eines Buchs über Bob Dylan.
Am Literaturtelefon Kiel war Heinrich Detering zuletzt im Januar 2013 mit seinem Gedichtband „Old Glory“ zu hören.
Autor: www.heinrichdetering.de
Verlag: Wallstein Verlag
Foto: privat
literaturtelefon-online.de | Telefon: 0431/901-8888